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SANKT-MICHAEL-KIRCHE | ERZBISTUM BERLIN
ONE MILLION @ KOCH.KUNST.KULTUR

Veranstaltung: 29. August 2019

Location: Sankt-Michael-Kirche, Michaelkirchplatz 15, 10179 Berlin

www.erzbistumberlin.de

Rund 50 Künstlerinnen und Künstler waren der Einladung von Erzbischof Dr. Heiner Koch in den Ruinengarten der St. Michael-Kirche gefolgt zu Begegnung und Austausch zwischen Kirche und Kunst. Sowohl der Erzbischof als auch Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters würdigten – bei allen Unterschieden und der unstrittigen Freiheit der Kunst – die Gemeinsamkeiten und das Verbindende von Kunst und Religion. Grütters würdigte zudem in ihrem Grußwort die Verdienste der Kirche um Kunst und Denkmalschutz.

Für das leibliche Wohl sorgten die muttersprachlichen Gemeinden mit Köstlichkeiten aus Italien, Kroatien, Vietnam, Ghana und Indonesien. Gegessen wurde aus Porzellanschalen der Künstlerin Uli Aigner, die sich vorgenommen hat, eine Million Porzellan-Schalen von Hand zu drehen.



Für die musikalische Rahmung sorgte die Band Schnaftl Ufftschick, durch den Abend führten der Künstlerseelsorger Pater Georg Roers und die Pastoralreferentin Carla Böhnstedt, durch die St. Michael-Kirche führte der Kunstbeauftragte Erik Venhorst.



NIEMANDSLAND
Uli Aigner

Glaube ist wie Kunst: eine Setzung, an der man sein Handeln orientiert und organisiert.

Beides kann man ruhig als eine eigene Disziplin bezeichnen.
Beides sind Disziplinen der Taten: der Seele, der Emotionen und des Verstandes.

Das Geheimnis des Glaubens ist das, was ein Mensch sucht und wenn er Glück hat auch findet. Ein Mensch, der das erkennen und anerkennen will, wird von seiner Religion profitieren und in ihr leben. Genau dieses Gehimnis gibt es auch in der Kunst. Dieser nicht fassbare Zustand ist es, der Menschen zu Künstlern werden lässt.

Von Kunst geht ein Versprechen aus. Ich spreche nicht vom Kunstmarkt, sondern von Künsterinnen und Künstlern. Ich spreche von der Entscheidung, allein ein Niemandsland zu betreten, sich einzulassen auf das, was zwischen Allem liegt. Zwischen der Bewältigung des Alltags, den Finanzen, der gesellschaftlichen Anerkennung und der Kritik, dem Wahrgenommen werden und dem physischen Miteinander in der Welt.

Dieses Niemandsland, das man selber ist, liegt zwischen der Familie, in die man hineingeboren wurde, und dem Menschen, der man ist, der wurde und der einmal gewesen sein wird.

Mit meinem Projekt ONE MILLION gebe ich mich analog dem Vergehen von Zeit hin. Ich verbinde die Arbeitskraft meines Körpers mit der Kraft miteinander zu kommunizieren: Im vergänglichen Hier und Heute und im World Wide Web wo lle Taten, Dinge, Orte und Ereignisse in digitale Dansätze transformiert werden.



"Sie bekommen heute ein Porzellangefäß als Geschenk. Essen sie daraus, kommen sie Damit zur mir an den Packtisch, wenn sie mit dem Essen fertig sind.

Nehmen sie IHR Gefäß mit in ihr Zuhause, in ihre Familie oder geben sie es an eine andere Familie weiter." - Uli Aigner