DOM MUSEUM VIENNA
DRAWINGS @ FAMILLY MATTERS

Opening: October 3, 2019
Exhibition: October 4, 2019 - August 30, 2020

Location: Dom Museum Viennna, Stephansplatz 6, 1010 Vienna

www.dommuseum.at



Eine überdimensionale große Zeichnung mit pastellfarbenen Buntstiftstrichen und einer leuchtenden Farbigkeit. Zu sehen sind skizzenartig angedeutete figurale Darstellungen. Im Zentrum des Werks sitzt ein Mädchen mit dem Rücken zum/r Betrachter_in gewandt in einem Boot und hält das Lenkrad fest in der Hand. Der Blick des Kindes richtet sich auf eine Gruppe von Menschen, die Aigner im Sinne einer traditionellen Bedeutungsperspektive unterschiedlich groß in den Bildraum setzt. Während das Gesicht des Mädchens nicht zu sehen ist, blicken die anderen Figuren ausdrucksstark aus dem Bild. Bei der Dargestellten handelt es sich um die jüngste Tochter der Künstlerin, die ihrer Familie gegenübersitzt. Sie versucht einen eigenen Weg durch die vor ihr liegenden Herausforderungen der innerfamiliären Strukturen zu finden.

Bewusst aus der Perspektive des Kindes thematisiert Aigner die Familie als eine Woge, durch die es sich zu navigieren gilt. In einer für ihr zeichnerisches Werk typischen Ästhetik aus feinen Farbstiftlinien fließen die Körperteile der Familienmitglieder ineinander über und verweisen damit auf ihre emotionale und soziale Verbundenheit. Ihre Gesichtszüge werden durch den lebendigen Duktus der Buntstifte mehr angedeutet als eindeutig ausformuliert. Auffällig gestaltet sich auch die Dynamik der Oberflächen, welche teilweise von einer dekorativen Ornamentik überzogen sind. Durch die daraus resultierende Spannung aus abstrakter Musterung und konkreter Darstellung ermöglicht es die Künstlerin, neue Blickwinkel auf Familie, Beziehungen und deren Herausforderungen in unserer heutigen Zeit zu eröffnen.

Seit den 1990er Jahren umfasst das künstlerische Werk Uli Aigners eine Vielzahl an Medien. Neben ihren großformatigen Buntstiftzeichnungen arbeitet sie mit Foto, Video, Performance, Rauminstallation und Porzellan. Dabei betont Sie den handwerklichen Aspekt ihrer Kunst, der auch im zeichnerischen Werk durch die zeitintensive Arbeit am Papier seinen Ausdruck findet. Das physische in-der-Welt sein ist in Aigners Werk ein konstitutiver Faktor, der ihr als ein Ausgangspunkt für das Aufgreifen gesellschaftspolitischer Themen und deren kritischer Reflexion dient.



This exhibition questions how different family constellations, their conditions and effects on the individual and society, are reflected in art. From single parent families, to clan associations, to chosen families - the exhibition paints a complex picture of what a family can be. It presents objects spanning the Middle Ages to modern and contemporary art, rendered in a variety of media: sculpture, drawings, paintings, photography, and video art.

In this exhibition, historic loans from national and international museums and collections, selected objects from the museum's collection of avant-garde works from the Otto Mauer collection, works by recent Otto Mauer Prize winners, as well as new acquisitions, donations and artistic interventions interface with each other.



Artists: Uli Aigner, Iris Andraschek, Hans Op de Beeck, Werner Berg, Elinor Carucci, Gonzales Coques, Josef Franz Danhauser, Carola Dertnig, Johannes Deutsch, Christian Eisenberger, VALIE EXPORT, Peter Fendi, Weronika Gęsicka, Leander Kaiser, Anton Grassi / Kaiserliche Porzellanmanufaktur, Sam Jinks, Angelica Kauffmann, Käthe Kollwitz, NINA Kovacheva, Maria Lassnig, Iris Legendre, Ferdinand Mallitsch, Diodato Massimo, Katharina Mayer, Ron Mueck, Johann Nepomuk Passini, Giovanni Battista Pittoni, Johann Matthias Ranftl, Neo Rauch, Judith Samen, August Sander, Johann Martin ("Kremser") Schmidt, Schottenmeister, Annegret Soltau, Carl Spitzweg, Leopold Stöber, Domenico Robusti, called Tintoretto, Dirk Vellert, Ferdinand Georg Waldmüller